⚠️ Update Schilddrüsenkarzinom  ⚠️

Trotz steigender Inzidenz zählt das Schilddrüsenkarzinom zu den “seltenen Erkrankungen”. In diesem Artikel, erschienen im Journal der Krebshilfe Österreich, gibt Prof. Philipp Riss einen Überblick über die verschiedenen Arten der bösartigen Schilddrüsentumoren und erklärt die Behandlungsstrategien.

 

Schilddrüsenkarzinom: gute Prognose bei rechtzeitiger Diagnose

Krebshilfe 01/2024

Radio- Interview: moderne Schilddrüsenchirurgie

Interview für das Ö1- Gesundheitsmagazin über Operationen ohne sichtbare Narbe (transorale endoskopische Thyreoidektomie – TOETVA) und moderne Schilddrüsenchirurgie.

 

Durch den Mund statt Schnitt im Hals – Neue narbenfreie minimal-invasive Schilddrüsen-OP
Rund 10.000 Schilddrüsen-Operationen an mehr als 90 Krankenhäusern werden pro Jahr in Österreich durchgeführt. Etwa 99 Prozent davon in einer offenen Operation, also etwa mit Hilfe des sogenannten Kocher’schen Kragenschnitts im Halsbereich. Die Methode ist bestens etabliert und wurde in den letzten Jahren noch einmal deutlich verbessert. Der einzige Nachteil: Es bleibt eine Narbe zurück. Eben diese lässt sich durch eine minimal-invasive Operationsmethode mit dem Namen TOETVA vermeiden.
Assoc.-Prof. PD Dr. Philipp Riss von der Universitätsklinik im AKH Wien ist einer der führenden Experten für minimal-invasive Schilddrüsenchirurgie in Österreich. Wie die neue Methode funktioniert und wo sie bereits durchgeführt wird, hat Robert Czepel erfragt.

Quelle: oe1.orf.at

 

 

TOETVA- Kurse

Im September 2022 fanden wieder zwei internationale Kurse für transorale endskopische Schilddrüsenoperationen (TOETVA) statt.

In Izmir (Ege University) war ich als Tutor eingeladen, zeigte in einem Vortrag die einzelnen Schritte der Operation und moderierte eine spannende Podiumsdiskussion.

Der Kurs in Wien wurde von meinem Team und mir gemeinsam mit Kolleg:innen aus Österreich und Deutschland veranstaltet.

Insgesamt konnten fast 50 Chirurg:innen aus der ganzen Welt in dieser innovativen Operationsmethode ohne sichtbarer Narbe ausgebildet werden.

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LinkedIn- Beiträge: Wien Izmir

Komplikations- Vermeidung Schilddrüsenchirurgie

Im Rahmen des Schweizer Chirurgenkongresses 🇨🇭wurde ich eingeladen, über die Vermeidung von Nebenschilddrüsen- Unterfunktionen (Hypoparathyreoidismus) nach Schilddrüsenoperationen vorzutragen.
Durch Beleuchtung mit einem  Laserstrahl werden die Nebenschilddrüsen besser erkannt und können so geschont werden. Weiters kann am Ende der OP die Durchblutung der Nebenschilddrüse mit einem Farbstoff dargestellt werden.

 

Warum ist das Thema so wichtig?

Derzeit ist eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen die häufigste Komplikation nach Entfernung der Schilddrüse. Bei 15-25% der Patient:innen müssen daher vorübergehend (ein paar Tage oder Wochen) Kalzium und aktives Vitamin D einnehmen. Dass es zu einer dauerhaften Unterfunktion kommt ist bei erfahrenen Schilddrüsenchirurgen sehr selten.

Die Nebenschilddrüsen- Unterfunktion (Hypoparathyreoidismus) ist die häufigste, fast immer vorübergehende Komplikation bei der Schilddrüsenoperation.

 

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Hier der Link zum LinkedIn- Beitrag.

Top- Experte für Nebenschilddrüsenchirurgie

Die Plattform expertscape.com listet die Experten für medizinische Themen weltweit auf. Das Ranking basiert auf die wissenschaftlichen Leistungen in diesem Bereich in den vergangenen 10 Jahren.

In der Sparte “Parathyreoidektomie” (Operation der Nebenschilddrüse bei Nebenschilddrüsen- Überfunktion bzw. Hyperparathyreoidismus) wurde Prof. Philipp Riss auf Rang 39 unter den Top- Experten weltweit gereiht (top 0.39%).
In der Sparte “Thyreoidektomie” (Operation der Schilddrüse) unter den top 2.5%.

Calcitonin

Neben den „normalen“ Schilddrüsenzellen, welche die Schilddrüsenhormone T3 und T4 produzieren, kommen auch die wesentlich selteneren #C-Zellen in der Schilddrüse vor. Sie bilden das Hormon #Calcitonin, welches Einfluss auf den Kalziumspiegel haben kann (Gegenspieler von #Parathormon). Dies ist aber – zumindest beim Erwachsenen – nicht mehr von Bedeutung.

Kommt es zu einer Vermehrung der C-Zellen (#C-Zellhyperplasie) oder zu einer bösartigen Knotenbildung (#Medulläres #Schilddrüsenkarzinom), dann ist Calcitonin im Blut erhöht. Die Höhe des #Calcitoninspiegels lässt auch Rückschlüsse auf die zugrundeliegende Erkrankung und auf die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Karzinoms zu.

Wichtig ist, dass Calcitonin nüchtern bestimmt wird (ansonsten kommt es zu höheren Werten!).

Ein erhöhter Calcitonin- Spiegel muss immer abgeklärt werden!

Bis zu 25% der C-Zell- Veränderungen kommen im Rahmen von familiären Erkrankungen vor (z.B. Multiple endokrine Neoplasie Typ 2A – #MEN2A). Es muss daher auch eine molekulargenetische Analyse durchgeführt werden. Wir arbeiten hier mit renommierten MolekulargenetikerInnen zusammen und könne Ihnen diese Analyse (Blutabnahme) organisieren.

Beim medullären Schilddrüsenkarzinom (#MTC) ist eine sorgfältige geplante Erstoperation besonders wichtig. Notwendig ist, dass die gesamte Schilddrüse entfernt wird und auch, dass eine adäquate Lymphknotenentfernung im Rahmen der Erstoperation durchgeführt wird. Eine Punktion sollte bei erhöhtem Calcitoninspiegel nicht durchgeführt werden, da ansonsten später wichtige Gewebsmerkmale vom Pathologen nicht richtig interpretiert werden können (Erkennung der sogenannten „desmoplastischen Stromareaktion“).

WICHTIG: um eine C-Zell- Veränderung (inkl. MTC) frühzeitig erkennen und richtig behandeln zu können, sollte der #Calcitoninspiegel im Rahmen der #Schilddrüsenabklärung einmal bestimmt werden!

Ist bei Ihnen ein erhöhter Calcitoninspiegel gemessen worden? Gerne berate ich Sie im Rahmen eines Ordinationstermins über die Bedeutung dieses Wertes und plane gemeinsam mit Ihnen die weiteren Schritte!

Morbus Basedow

#Morbus Basedow (Englisch: Graves’ disease) ist eine häufige #Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Sie betrifft mehr Frauen als Männer.
Die wichtigsten Komplikationen sind:

  • #Schilddrüsenüberfunktion und
  • Endokrine #Orbitopathie

In der Regel wird die Diagnose im Rahmen der Abklärung einer #Schilddrüsenüberfunktion gestellt. Es wird dann mit einer medikamentösen Therapie begonnen. Die Schilddrüse ist oft, aber nicht immer vergrößert. Klingt die Entzündung innerhalb eines Jahres soweit ab, dass die Medikamente (“#Thyreostatika” wie #Thiamazol oder #Prothiucil, manchmal auch #Betablocker) ausgeschlichen werden können, besteht eine Chance, dass dies auch so bleibt.
Ist ein Ausschleichen nicht möglich, oder kommt es erneut zu einer Überfunktion, muss eine weiterführende Therapie überlegt werden.

Dies ist auch nötig, wenn im Rahmen der Erkrankung eine #Augenbeteiligung auftritt  (“Endokrine Orbiotopathie“).

Weitere Informationen finden Sie bei darauf spezialisierten Augenärzten (z.b. www.schielen.at), bei Schilddrüsenzentren (z.B. www.schilddrüsenpraxis.at) oder auf Infoseiten.

Wurde früher oft eine #Radiojodtherapie als erste Option empfohlen, geht man heutzutage immer öfter den Weg der #Schilddrüsenoperation. Durch eine Entfernung der Schilddrüse sinkt der #Antikörperspiegel (#TSH-Rezeptorantikörper) signifikant stärker (im Vergleich zur Radiojodtherapie) und eine Endokrine Orbitopathie kann besser unter Kontrolle gebracht werden. Auch beim gleichzeitigen Vorliegen von #Schilddrüsenknoten ist eine OP die erste Wahl.

Gerne können wir im Rahmen eines #Beratungsgesprächs Ihre Erkrankung besprechen und einen detaillierten Behandlungsplan erstellen.